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Lukasevangelium Kapitel 22 Vers 1 bis Kapitel 22 Vers 53 Lk 22,1: Es nahte aber das Fest der ungesäuerten Brote, das man Passah nennt. Lk 22,2: Und die obersten Priester und Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn umbringen könnten; denn sie fürchteten das Volk. Lk 22,3: Es fuhr aber der Satan in Judas, der mit Beinamen Ischariot genannt wird, welcher aus der Zahl der Zwölf war. Lk 22,4: Und er ging hin und besprach mit den obersten Priestern und den Hauptleuten, wie er ihn an sie ausliefern wollte. Lk 22,5: Und sie waren erfreut und kamen überein, ihm Geld zu geben. Lk 22,6: Und er versprach es und suchte eine gute Gelegenheit, um ihn ohne Volksauflauf an sie auszuliefern. Lk 22,7: Es kam aber der Tag der ungesäuerten Brote, an dem man das Passah schlachten musste. Lk 22,8: Und er sandte Petrus und Johannes und sprach: Geht hin, bereitet uns das Passah, damit wir es essen können! Lk 22,9: Sie aber sprachen zu ihm: Wo willst du, dass wir es bereiten? Lk 22,10: Und er sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr in die Stadt hineinkommt, so wird euch ein Mensch begegnen, der einen Wasserkrug trägt; dem folgt in das Haus, wo er hineingeht, Lk 22,11: und sprecht zu dem Hausherrn: Der Meister lässt dir sagen: Wo ist das Gastzimmer, in dem ich mit meinen Jüngern das Passah essen kann? Lk 22,12: Und jener wird euch einen großen, mit Polstern ausgelegten Obersaal zeigen; dort bereitet es zu! Lk 22,13: Sie gingen hin und fanden es, wie er ihnen gesagt hatte; und sie bereiteten das Passah. Lk 22,14: Und als die Stunde kam, setzte er sich zu Tisch und die zwölf Apostel mit ihm. Lk 22,15: Und er sprach zu ihnen: Mich hat herzlich verlangt, dieses Passah mit euch zu essen, ehe ich leide. Lk 22,16: Denn ich sage euch: Ich werde künftig nicht mehr davon essen, bis es erfüllt sein wird im Reich Gottes. Lk 22,17: Und er nahm den Kelch, dankte und sprach: Nehmt diesen und teilt ihn unter euch! Lk 22,18: Denn ich sage euch: Ich werde nicht mehr von dem Gewächs des Weinstocks trinken, bis das Reich Gottes gekommen ist. Lk 22,19: Und er nahm das Brot, dankte, brach es, gab es ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis! Lk 22,20: Desgleichen [nahm er] auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird. Lk 22,21: Doch siehe, die Hand dessen, der mich verrät, ist mit mir auf dem Tisch. Lk 22,22: Und der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie es bestimmt ist; aber wehe dem Menschen, durch den er verraten wird! Lk 22,23: Und sie fingen an, sich untereinander zu befragen, welcher von ihnen es wohl wäre, der dies tun würde. Lk 22,24: Es entstand aber auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen als der Größte zu gelten habe. Lk 22,25: Er aber sagte zu ihnen: Die Könige der Heidenvölker herrschen über sie, und ihre Gewalthaber nennt man Wohltäter. Lk 22,26: Ihr aber sollt nicht so sein; sondern der Größte unter euch soll sein wie der Jüngste, und der Führende wie der Dienende. Lk 22,27: Denn wer ist größer: der, welcher zu Tisch sitzt, oder der Dienende? Ist es nicht der, welcher zu Tisch sitzt? Ich aber bin mitten unter euch wie der Dienende. Lk 22,28: Ihr aber seid die, welche bei mir ausgeharrt haben in meinen Anfechtungen. Lk 22,29: Und so übergebe ich euch ein Königtum, wie es mir mein Vater übergeben hat, Lk 22,30: sodass ihr an meinem Tisch in meinem Reich essen und trinken und auf Thronen sitzen sollt, um die zwölf Stämme Israels zu richten. Lk 22,31: Es sprach aber der Herr: Simon, Simon, siehe, der Satan hat euch begehrt, um euch zu sichten wie den Weizen; Lk 22,32: ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhöre; und wenn du einst umgekehrt bist, so stärke deine Brüder! Lk 22,33: Er aber sprach zu ihm: Herr, ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen! Lk 22,34: Er aber sprach: Ich sage dir, Petrus: Der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal geleugnet hast, dass du mich kennst! Lk 22,35: Und er sprach zu ihnen: Als ich euch aussandte ohne Beutel und Tasche und Schuhe, hat euch etwas gemangelt? Sie sprachen: Nichts! Lk 22,36: Nun sprach er zu ihnen: Aber jetzt, wer einen Beutel hat, der nehme ihn, ebenso auch die Tasche; und wer es nicht hat, der verkaufe sein Gewand und kaufe ein Schwert. Lk 22,37: Denn ich sage euch: Auch dies muss noch an mir erfüllt werden, was geschrieben steht: »Und er ist unter die Gesetzlosen gerechnet worden«. Denn was von mir [geschrieben steht], das geht in Erfüllung! Lk 22,38: Sie sprachen: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter! Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug! Lk 22,39: Und er ging hinaus und begab sich nach seiner Gewohnheit an den Ölberg. Es folgten ihm aber auch seine Jünger. Lk 22,40: Und als er an den Ort gekommen war, sprach er zu ihnen: Betet, dass ihr nicht in Versuchung kommt! Lk 22,41: Und er riss sich von ihnen los, ungefähr einen Steinwurf weit, kniete nieder, betete Lk 22,42: und sprach: Vater, wenn du diesen Kelch von mir nehmen willst — doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! Lk 22,43: Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. Lk 22,44: Und er war in ringendem Kampf und betete inbrünstiger; sein Schweiß wurde aber wie Blutstropfen, die auf die Erde fielen. Lk 22,45: Und als er vom Gebet aufstand und zu seinen Jüngern kam, fand er sie schlafend vor Traurigkeit. Lk 22,46: Und er sprach zu ihnen: Was schlaft ihr? Steht auf und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt! Lk 22,47: Während er aber noch redete, siehe, da kam eine Schar, und der, welcher Judas hieß, einer der Zwölf, ging vor ihnen her und näherte sich Jesus, um ihn zu küssen. Lk 22,48: Jesus aber sprach zu ihm: Judas, verrätst du den Sohn des Menschen mit einem Kuss? Lk 22,49: Als nun seine Begleiter sahen, was da geschehen sollte, sprachen sie zu ihm: Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen? Lk 22,50: Und einer von ihnen schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab. Lk 22,51: Da antwortete Jesus und sprach: Lasst ab davon! Und er rührte sein Ohr an und heilte ihn. Lk 22,52: Es sprach aber Jesus zu den obersten Priestern und Hauptleuten des Tempels und zu den Ältesten, die an ihn herangetreten waren: Wie gegen einen Räuber seid ihr ausgezogen mit Schwertern und mit Stöcken! Lk 22,53: Als ich täglich bei euch im Tempel war, habt ihr die Hände nicht gegen mich ausgestreckt. Aber dies ist eure Stunde und die Macht der Finsternis. Lk 22,54: Nachdem sie ihn nun festgenommen hatten, führten sie ihn ab und brachten ihn in das Haus des Hohenpriesters. Petrus aber folgte von ferne. Lk 22,55: Da sie aber mitten im Hof ein Feuer angezündet hatten und beisammensaßen, setzte sich Petrus mitten unter sie. Lk 22,56: Es sah ihn aber eine Magd beim Feuer sitzen, schaute ihn an und sprach: Auch dieser war mit ihm! Lk 22,57: Er aber verleugnete ihn und sprach: Frau, ich kenne ihn nicht! Lk 22,58: Und bald danach sah ihn ein anderer und sprach: Du bist auch einer von ihnen! Petrus aber sprach: Mensch, ich bin"s nicht! Lk 22,59: Und nach einer Weile von ungefähr einer Stunde bekräftigte es ein anderer und sprach: Wahrhaftig, der war auch mit ihm; denn er ist ein Galiläer! Lk 22,60: Petrus aber sprach: Mensch, ich weiß nicht, was du sagst! Und sogleich, während er noch redete, krähte der Hahn. Lk 22,61: Und der Herr wandte sich um und sah Petrus an. Da erinnerte sich Petrus an das Wort des Herrn, das er zu ihm gesprochen hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen! Lk 22,62: Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich. Lk 22,63: Die Männer aber, die Jesus festhielten, verspotteten und misshandelten ihn; Lk 22,64: und nachdem sie ihn verhüllt hatten, schlugen sie ihn ins Angesicht und fragten ihn und sprachen: Weissage uns, wer ist"s, der dich geschlagen hat? Lk 22,65: Und viele andere Lästerungen sprachen sie gegen ihn aus. Lk 22,66: Und als es Tag geworden war, versammelten sich die Ältesten des Volkes, die obersten Priester und Schriftgelehrten, und führten ihn vor ihren Hohen Rat; und sie sprachen: Lk 22,67: Bist du der Christus? Sage es uns! Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich es euch sagte, so würdet ihr es nicht glauben; Lk 22,68: wenn ich aber auch fragte, so würdet ihr mir nicht antworten, noch mich loslassen. Lk 22,69: Von nun an wird der Sohn des Menschen sitzen zur Rechten der Macht Gottes. Lk 22,70: Da sprachen sie alle: Bist du also der Sohn Gottes? Er aber sprach zu ihnen: Ihr sagt es, denn ich bin es! Lk 22,71: Da sprachen sie: Was brauchen wir ein weiteres Zeugnis? Denn wir haben es selbst aus seinem Mund gehört! Lk 23,1: Und die ganze Versammlung stand auf, und sie führten ihn vor Pilatus. Lk 23,2: Sie fingen aber an, ihn zu verklagen und sprachen: Wir haben gefunden, dass dieser das Volk verführt und es davon abhalten will, dem Kaiser die Steuern zu zahlen. Er behauptet, er sei Christus, der König. Lk 23,3: Da fragte ihn Pilatus und sprach: Bist du der König der Juden? Er antwortete ihm und sprach: Du sagst es! Lk 23,4: Da sprach Pilatus zu den obersten Priestern und der Volksmenge: Ich finde keine Schuld an diesem Menschen! Lk 23,5: Sie aber bestanden darauf und sprachen: Er wiegelt das Volk auf, indem er in ganz Judäa lehrt, angefangen in Galiläa bis hierher! Lk 23,6: Als Pilatus von Galiläa hörte, fragte er, ob der Mensch ein Galiläer sei. Lk 23,7: Und als er hörte, dass er aus dem Herrschaftsgebiet des Herodes sei, sandte er ihn zu Herodes, der in diesen Tagen auch selbst in Jerusalem war. Lk 23,8: Herodes aber freute sich sehr, als er Jesus erblickte; denn er hätte ihn schon längst gern gesehen, weil er viel von ihm gehört hatte, und er hoffte, zu sehen, wie ein Zeichen von ihm vollbracht wurde. Lk 23,9: Er legte ihm denn auch viele Fragen vor; aber er gab ihm keine Antwort. Lk 23,10: Die obersten Priester aber und die Schriftgelehrten standen da und verklagten ihn heftig. Lk 23,11: Und Herodes behandelte ihn verächtlich und verspottete ihn samt seinen Kriegsleuten und schickte ihn, nachdem er ihm ein Prachtgewand hatte anlegen lassen, wieder zu Pilatus. Lk 23,12: An demselben Tag schlossen Pilatus und Herodes Freundschaft miteinander, denn zuvor waren sie einander feind gewesen. Lk 23,13: Pilatus aber rief die obersten Priester und die führenden Männer und das Volk zusammen Lk 23,14: und sprach zu ihnen: Ihr habt diesen Menschen zu mir gebracht, als mache er das Volk abtrünnig; und siehe, als ich ihn vor euch verhörte, habe ich an diesem Menschen keine Schuld gefunden, deretwegen ihr ihn anklagt, Lk 23,15: aber auch Herodes nicht; denn ich habe euch zu ihm gesandt; und siehe, es ist nichts von ihm verübt worden, was des Todes würdig wäre. Lk 23,16: Darum will ich ihn züchtigen und dann freilassen! Lk 23,17: Er musste ihnen aber anlässlich des Festes einen freigeben. Lk 23,18: Da schrie aber die ganze Menge und sprach: Hinweg mit diesem, und gib uns Barabbas frei! Lk 23,19: Der war wegen eines in der Stadt vorgefallenen Aufruhrs und Mordes ins Gefängnis geworfen worden. Lk 23,20: Nun redete ihnen Pilatus noch einmal zu, weil er Jesus freilassen wollte. Lk 23,21: Sie aber riefen dagegen und sprachen: Kreuzige, kreuzige ihn! Lk 23,22: Und zum dritten Mal sprach er zu ihnen: Was hat dieser denn Böses getan? Ich habe keine des Todes würdige Schuld an ihm gefunden. Darum will ich ihn züchtigen und dann freilassen. Lk 23,23: Sie aber hielten an mit lautem Geschrei und forderten, dass er gekreuzigt werde; und ihr Geschrei und das der obersten Priester nahm überhand. Lk 23,24: Da entschied Pilatus, dass ihre Forderung erfüllt werden sollte, Lk 23,25: und gab ihnen den frei, den sie begehrten, welcher eines Aufruhrs und Mordes wegen ins Gefängnis geworfen worden war; Jesus aber übergab er ihrem Willen. Lk 23,26: Und als sie ihn hinführten, ergriffen sie einen gewissen Simon von Kyrene, der vom Feld kam, und legten ihm das Kreuz auf, damit er es Jesus nachtrage. Lk 23,27: Es folgte ihm aber eine große Menge des Volkes, und dazu Frauen, die ihn auch beklagten und betrauerten. Lk 23,28: Da wandte sich Jesus zu ihnen und sprach: Ihr Töchter Jerusalems, weint nicht über mich; weint vielmehr über euch selbst und über eure Kinder! Lk 23,29: Denn siehe, es kommen Tage, da man sagen wird: Glückselig sind die Unfruchtbaren, und die Leiber, die nicht geboren, und die Brüste, die nicht gestillt haben! Lk 23,30: Dann wird man anfangen, zu den Bergen zu sagen: Fallt über uns! und zu den Hügeln: Bedeckt uns! Lk 23,31: Denn wenn man dies mit dem grünen Holz tut, was wird mit dem dürren geschehen? Lk 23,32: Es wurden aber auch zwei andere hingeführt, Übeltäter, um mit ihm hingerichtet zu werden. Lk 23,33: Und als sie an den Ort kamen, den man Schädelstätte nennt, kreuzigten sie dort ihn und die Übeltäter, den einen zur Rechten, den anderen zur Linken. Lk 23,34: Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Sie teilten aber sein Gewand und warfen das Los [darüber]. Lk 23,35: Und das Volk stand da und sah zu. Und es spotteten auch die Obersten mit ihnen und sprachen: Andere hat er gerettet; er rette nun sich selbst, wenn er der Christus ist, der Auserwählte Gottes! Lk 23,36: Aber auch die Kriegsknechte verspotteten ihn, indem sie herzutraten und ihm Essig brachten Lk 23,37: und sprachen: Bist du der König der Juden, so rette dich selbst! Lk 23,38: Es stand aber auch eine Inschrift über ihm geschrieben in griechischer, lateinischer und hebräischer Schrift: »Dieser ist der König der Juden«. Lk 23,39: Einer der gehängten Übeltäter aber lästerte ihn und sprach: Bist du der Christus, so rette dich selbst und uns! Lk 23,40: Der andere aber antwortete, tadelte ihn und sprach: Fürchtest auch du Gott nicht, da du doch in dem gleichen Gericht bist? Lk 23,41: Und wir gerechterweise, denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind; dieser aber hat nichts Unrechtes getan! Lk 23,42: Und er sprach zu Jesus: Herr, gedenke an mich, wenn du in deiner Königsherrschaft kommst! Lk 23,43: Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein! Lk 23,44: Es war aber um die sechste Stunde, und eine Finsternis kam über das ganze Land bis zur neunten Stunde. Lk 23,45: Und die Sonne wurde verfinstert, und der Vorhang im Tempel riss mitten entzwei. Lk 23,46: Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist! Und als er das gesagt hatte, verschied er. Lk 23,47: Als aber der Hauptmann sah, was geschah, pries er Gott und sprach: Wahrlich, dieser Mensch war gerecht! Lk 23,48: Und die ganzen Scharen, die herbeigekommen waren zu diesem Schauspiel — als sie sahen, was geschah, schlugen sie sich an ihre Brust und kehrten zurück. Lk 23,49: Es standen aber alle, die ihn kannten, weit entfernt, auch die Frauen, die ihm von Galiläa her nachgefolgt waren; und sie sahen dies. Lk 23,50: Und siehe, ein Mann namens Joseph aus Arimathia, einer Stadt der Juden, der ein Ratsherr war, ein guter und gerechter Mann, Lk 23,51: der ihrem Rat und Tun nicht zugestimmt hatte, der auch selbst auf das Reich Gottes wartete, Lk 23,52: dieser ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu; Lk 23,53: und er nahm ihn herab, wickelte ihn in Leinwand und legte ihn in ein in Felsen gehauenes Grab, worin noch niemand gelegen hatte. Lk 23,54: Und es war Rüsttag, und der Sabbat brach an. Lk 23,55: Es folgten aber auch die Frauen nach, die mit ihm aus Galiläa gekommen waren, und sahen sich das Grab an und wie sein Leib hineingelegt wurde. Lk 23,56: Dann kehrten sie zurück und bereiteten wohlriechende Gewürze und Salben; am Sabbat aber ruhten sie nach dem Gesetz. Lk 24,1: Am ersten Tag der Woche aber kamen sie am frühen Morgen zum Grab und brachten die wohlriechenden Gewürze, die sie bereitet hatten und noch etliche mit ihnen. Lk 24,2: Sie fanden aber den Stein von dem Grab weggewälzt. Lk 24,3: Und als sie hineingingen, fanden sie den Leib des Herrn Jesus nicht. Lk 24,4: Und es geschah, als sie deswegen ganz ratlos waren, siehe, da standen zwei Männer in strahlenden Gewändern bei ihnen. Lk 24,5: Da sie nun erschraken und das Angesicht zur Erde neigten, sprachen diese zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Lk 24,6: Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden! Denkt daran, wie er zu euch redete, als er noch in Galiläa war, Lk 24,7: und sagte: »Der Sohn des Menschen muss in die Hände sündiger Menschen ausgeliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tag auferstehen«. Lk 24,8: Da erinnerten sie sich an seine Worte, Lk 24,9: und sie kehrten vom Grab zurück und verkündigten das alles den Elfen und allen Übrigen. Lk 24,10: Es waren aber Maria Magdalena und Johanna und Maria, die Mutter des Jakobus, die dies den Aposteln sagten, sie und die Übrigen mit ihnen. Lk 24,11: Und ihre Worte kamen ihnen vor wie ein Märchen, und sie glaubten ihnen nicht. Lk 24,12: Petrus aber stand auf und lief zum Grab, bückte sich und sah nur die leinenen Tücher daliegen; und er ging nach Hause, voll Staunen über das, was geschehen war. Lk 24,13: Und siehe, zwei von ihnen gingen an demselben Tag zu einem Dorf namens Emmaus, das von Jerusalem 60 Stadien entfernt war. Lk 24,14: Und sie redeten miteinander von allen diesen Geschehnissen. Lk 24,15: Und es geschah, während sie miteinander redeten und sich besprachen, da nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen. Lk 24,16: Ihre Augen aber wurden gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten. Lk 24,17: Und er sprach zu ihnen: Was habt ihr unterwegs miteinander besprochen, und warum seid ihr so traurig? Lk 24,18: Da antwortete der eine, dessen Name Kleopas war, und sprach zu ihm: Bist du der einzige Fremdling in Jerusalem, der nicht erfahren hat, was dort geschehen ist in diesen Tagen? Lk 24,19: Und er sprach zu ihnen: Was? Sie sprachen zu ihm: Das mit Jesus, dem Nazarener, der ein Prophet war, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk; Lk 24,20: wie ihn unsere obersten Priester und führenden Männer ausgeliefert haben, dass er zum Tode verurteilt und gekreuzigt wurde. Lk 24,21: Wir aber hofften, er sei der, welcher Israel erlösen sollte. Ja, bei alledem ist heute schon der dritte Tag, seit dies geschehen ist! Lk 24,22: Zudem haben uns auch einige Frauen aus unserer Mitte in Verwirrung gebracht; sie waren am Morgen früh beim Grab, Lk 24,23: fanden seinen Leib nicht, kamen und sagten, sie hätten sogar eine Erscheinung von Engeln gesehen, welche sagten, er lebe. Lk 24,24: Und etliche der Unsrigen gingen hin zum Grab und fanden es so, wie es auch die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber haben sie nicht gesehen. Lk 24,25: Und er sprach zu ihnen: O ihr Unverständigen, wie ist doch euer Herz träge, zu glauben an alles, was die Propheten geredet haben! Lk 24,26: Musste nicht der Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen? Lk 24,27: Und er begann bei Mose und bei allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften aus, was sich auf ihn bezieht. Lk 24,28: Und sie näherten sich dem Dorf, wohin sie wanderten; und er gab sich den Anschein, als wollte er weitergehen. Lk 24,29: Und sie nötigten ihn und sprachen: Bleibe bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneigt! Und er ging hinein, um bei ihnen zu bleiben. Lk 24,30: Und es geschah, als er mit ihnen zu Tisch saß, nahm er das Brot, sprach den Segen, brach es und gab es ihnen. Lk 24,31: Da wurden ihnen die Augen geöffnet, und sie erkannten ihn; und er verschwand vor ihnen. Lk 24,32: Und sie sprachen zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns redete auf dem Weg, und als er uns die Schriften öffnete? Lk 24,33: Und sie standen auf in derselben Stunde und kehrten nach Jerusalem zurück und fanden die Elf und ihre Gefährten versammelt, Lk 24,34: die sprachen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden, und er ist dem Simon erschienen! Lk 24,35: Und sie selbst erzählten, was auf dem Weg geschehen war, und wie er von ihnen am Brotbrechen erkannt worden war. Lk 24,36: Während sie aber davon redeten, trat Jesus selbst in ihre Mitte, und er spricht zu ihnen: Friede sei mit euch! Lk 24,37: Aber bestürzt und voll Furcht meinten sie, einen Geist zu sehen. Lk 24,38: Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so erschrocken, und warum steigen Zweifel auf in euren Herzen? Lk 24,39: Seht an meinen Händen und meinen Füßen, dass ich es bin! Rührt mich an und schaut, denn ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr seht, dass ich es habe! Lk 24,40: Und indem er das sagte, zeigte er ihnen die Hände und die Füße. Lk 24,41: Da sie aber noch nicht glaubten vor Freude und sich verwunderten, sprach er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? Lk 24,42: Da reichten sie ihm ein Stück gebratenen Fisch und etwas Wabenhonig. Lk 24,43: Und er nahm es und aß vor ihnen. Lk 24,44: Er aber sagte ihnen: Das sind die Worte, die ich zu euch geredet habe, als ich noch bei euch war, dass alles erfüllt werden muss, was im Gesetz Moses und in den Propheten und den Psalmen von mir geschrieben steht. Lk 24,45: Da öffnete er ihnen das Verständnis, damit sie die Schriften verstanden, Lk 24,46: und sprach zu ihnen: So steht es geschrieben, und so musste der Christus leiden und am dritten Tag aus den Toten auferstehen, Lk 24,47: und in seinem Namen soll Buße und Vergebung der Sünden verkündigt werden unter allen Völkern, beginnend in Jerusalem. Lk 24,48: Ihr aber seid Zeugen hiervon! Lk 24,49: Und siehe, ich sende auf euch die Verheißung meines Vaters; ihr aber bleibt in der Stadt Jerusalem, bis ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe! Lk 24,50: Er führte sie aber hinaus bis in die Nähe von Bethanien und hob seine Hände auf und segnete sie. Lk 24,51: Und es geschah, indem er sie segnete, schied er von ihnen und wurde aufgehoben in den Himmel. Lk 24,52: Und sie warfen sich anbetend vor ihm nieder und kehrten nach Jerusalem zurück mit großer Freude; Lk 24,53: und sie waren allezeit im Tempel und priesen und lobten Gott. Amen.